Lago2k+1 – die Tourendaten. Hier ist der Originalbericht vom 11. Oktober 2001 der per Mail nur an die Mitfahrer Osoft, Hüni-Jörg, Stefan und Interessierte wie HTUL verteilt wurde .. Bilder kommen noch. Hallo ihr Lago-Junkies, hier kommt die Zusammenfassung des diesjährigen Bike-Trips zu unserer zweiten Heimat am Lago di Garda. Diesmal etwas ausführlicher, damit auch Holger das nächste Mal auf jeden Fall wieder dabei ist 🙂 Nach stauloser Anfahrt über die Autostrada, sind wir gegen halb drei am Hotel Centrale in Torbole angekommen. Da bereits von SWR3 für Sonntag Dauer-Regen südlich der Alpen angekündigt war und es am Lago noch trocken war, wollten wir noch eine kleine aber feine Eröffnungsrunde angehen. Da der klassische Eröffnungstrail am Monte Brione ab diesem Jahr leider für Biker gesperrt ist, fiel die Wahl auf die Corno Tour. Samstag 22. September 2001 CORNO – 1000Hm, 18Km Nach leichter Aufwärm-Steigung auf der alten Strasse von Torbole nach Nago, kam ein extrem steiler Asphalt-Uphill (>27%!) von Nago nach Corno, mit teils schottrigem Karrenweg am Ende. Im Waldstück bei Corno sind wir leider an dem “unscheinbaren Abzweig” vorbei gefahren und haben in Richtung den Ortschaften Ronzo + Chienis (ranziger P…s) zu viel Zeit verloren. Da wir das leckere Abendessen im Centrale schon riechen konnten und es langsam dunkel wurde, sind wir auf dem gleichen Weg im Highspeed-Downhill zurück im Sinkflug nach Torbole. Da wir relativ spät zum Abendessen da waren, mußten wir uns zunächst mit drei Brotkörben (!) und einigem Knabberzeug zufrieden geben. Aber das darauf folgende Abendessen mit Primi- und Secondi-Piatti und Nachtisch war absolut genial und der Bardolino schmeckte auch lecker wie immer. Anschließend konnten wir dem nächsten Tag relativ gelassen entgegen blicken. Die Nacht war ungewohnt laut, anders wie beim Toblini. Aber wir waren ja auch direkt am Piazza Centrale und es war Samstag. Ausserdem hatten wir bedingt durch “dicke Luft” im Zimmer alle Fenster offen … Sonntag 23. September 2001 MONTE BRIONE – 280Hm, 10Km Der Regen kam über Nacht wie vom SWR bestellt und es wollte den ganzen Tag nicht mehr aufhören. Nach ausgiebigem Frühstück haben wir alle Bikeläden in Torbole abgeklappert und Stefan und Jörg verfielen, in Vertretung von Holger, in einen waren Kaufrausch. Gegen 16 Uhr konnte es O-Soft trotz Dauerregen ohne Bike nicht mehr aushalten und wir haben uns, nach “harten” Preisverhandlungen, beim Scott-Center zwei Strike FX – Fullies ausgeliehen. Auf dem alten Bunker am Brione angekommen, konnten wir uns von den Renovierungsarbeiten am Panorama-Trail-Pfad ein Bild machen. Die steil abfallenden, mit Stufen durchsetzten Schlüsselstellen sind leider überwiegend entschärft worden. Aber bei dem Sauwetter hatten wir auf den rutschigen Holzbalken und glatten Felsstufen eine ausreichende Challenge und gingen teilweise bis an die Grenze. Die total eingesauten Boliden konnten wir kurz vor Feierabend bei Scott auf den Hof stellen und uns jetzt wieder richtig auf das Drei-Gänge-Abendessen im Centrale freuen. Montag 24. September 2001 ROMARZOLO – 1200Hm, 43Km, 3:30Std, 11.9Avg, 52.6Vmax Das Wetter wurde etwas besser und es hat zumindest nicht mehr dauerhaft geregnet. Nach lockerem Warm-Rollen auf dem Fahrrad-Weg an der Sarca entlang bis Arco, ging es durch die Olivenhaine auf die Hügel hinter Arco mit sehr idyllischen Passagen und, wenn es nicht so trübe gewesen wäre, einigen tollen Fernblicken zum Lago.

Anschließend folgte eine Asphaltauffahrt über Padaro (351m), Mandrea (615m) bis Bocca del Cref (731m) und dann auf Schotter bis Bocca di Tovo (1085m) zum höchsten Punkt der Tour. Der endlose Downhill über verblockte Steintrails nach Tovo und Rancion war technisch relativ schwierig (naß) und kostete nach der langen Auffahrt viel Kraft und Konzentration. Die Beschreibungen vom Moser waren dann auch ziemlich ungenau, so daß wir von Tenno über Riva nach Torbole die Asphaltstrasse runtergerollt sind. Der Moser hängt in seiner kompletten Romarzolo-Tour noch die Padaro- und die Laghel-Runde dran, die wir aber leider nicht mehr geschafft haben. Dienstag 25. September 2001 RIFUGIO PIEMP – 600Hm, 12Km, 1:30Std, 8.7Avg, 49.9Vmax Nach der abwechslungsreichen Auto-Anfahrt auf der Strada Panoramica von Limone über Vesio und die Molkerei Alpe del Garda, durch Tremosine nach Tignale, konnten wir die längere Asphaltauffahrt zum Rifugio Cima Piemp angehen. Zunächst hielt das Wetter, aber nach kurzer Auffahrt kamen wir leider in einen halbstündigen Platzregen. Am Piemp angekommen, hofften wir – wie letztes Jahr vergebens – auf freie Sicht durch die Wolken zum See, und stürzten uns gleich auf den welligen Schotterweg-Downhill, bis zum Einstieg in den schmalen Waldpfad, wieder hinab nach Tignale. In der Nacht zum Mittwoch gab es dann endlich das reinigende Gewitter und am nächsten Morgen strahlte die Sonne vor blauem Himmel und einigen Schäfchenwölkchen. Mittwoch 26. September 2001 PASUBIO – 1200Hm, 27Km, 3:30Std, 7.0Avg, 53.9Vmax Beim Frühstück im Centrale gab es eine kurze Planung, wie wir den schönsten Tag dieses Lago-Jahres verbringen wollten. Stefan und Jörg waren heiß auf den Tremalzo und sind von Limone nach Vesio und durch´s Valle di Bondo, Passo Nota und über die anscheinend teilrenovierte Tremalzo-Schotterstraße zum Refugio Garda und irgendwie hintenrum zurück nach Limone gefahren. Bei dem Traumwetter eine tolle Tour – Jörg berichtet noch detaillierter… Nachdem wir letztes Jahr, bei ähnlich gutem Wetter am See, auf dem Passo delle Fugazze im Nebel standen und die gesamte Pasubio-Tour mit nur 10m Sicht gefahren sind, war klar, daß bei diesem Traumwetter O-Soft und ich erneut das Projekt “Pasubio” angehen wollten. Bei toller Fernsicht haben wir vom Parkplatz oberhalb von Torbole noch Fotos vom See geschossen. Aber beim Überfahren der Passhöhe am Fugazze standen wir auf der Südseite hinter dem Pasubio-Massiv, unglaublich aber wahr, wieder im Nebel ! Dieses Naturschauspiel sollte sich noch den ganzen Tag so fortsetzen.

Wir sind, nach kurzer Asphaltauffahrt, bis zum ersten Tunnel den Schotterweg auf der Sonnenseite aufgefahren. Dabei entstanden immer wieder schneeweise Wolken, die sich aber sofort wieder auflösten. Über den Fugazze-Pass wollte sich ständig eine riesige Wolkenwand auf die andere Seite des Berges drängen, löste sich aber kurz dahinter wieder auf. Ein interessantes Naturschauspiel in einer grandiosen Landschaft des ehemals heiß umkämpften Kriegsgebietes. Nach dem ersten Tunnel ging es im Nebel die letzten 250HM bis zum Refugio Papa hinauf. Dort machten wir Bekanntschaft mit einem Mountain-Walker, der vom Fugazze den direkten Aufstieg in 45min geschafft hatte! Wir waren zu dem Zeitpunkt schon 2 1/2 Stunden mit den Bikes unterwegs…allerdings hatten wir zwischendurch auch mal eine halbe Stunde in der Sonne gelegen und viele Fotos geschossen. Der Nebel zog sich dann etwas ins Tal zurück und wir fühlten uns bei der Fahrt auf teilweise schwindelerregenden Felsgalerien wie im Flugzeug. Das Bike-Erlebnis wurde absolut unvergeßlich bei den Trails durch die 52 Tunnels des alten Kriegswegleins der Strada delle 52 Gallerie. Wir waren in einem Rausch, so begeistert von dem tollen Licht der inzwischen schon relativ niedrig stehenden Abendsonne, daß wir am letzten Tunnel angekommen, den noch anstehenden Asphaltdownhill beinahe im Dunkeln gefahren sind. Zum Glück hatten wir den Sharan unterhalb des Fugazzes geparkt, so daß wir am Ende kaum noch Höhenmeter fahren mußten. WAHNSINN!! Jörg und Stefan hatten uns schon vermisst. Nachdem wir aber ein kurzes Lebenszeichen geschickt hatten, konnten sie beruhigt ins Spaghetti-Haus in Riva essen gehen. Wir haben auf dem Rückweg in Rovereto lecker gegessen. Die Küche im Centrale hatte an dem Tag (leider) geschlossen. Übrigens die Schlüsselstelle auf dem Tunneltrail, die O-Soft letztes Jahr fast Kopf und Kragen gekostet hätte, hatte diesmal überhaupt kein Problem dargestellt. Wir sind einfach drübergefahren. Wir waren – wie gesagt – im totalen Rausch… Donnerstag 27. September 2001 DOSSO DEI ROVERI 1400Hm, 32Km, 3:05Std, 11.1Avg, 70.7Vmax Der letzte Tag vor der Abreise hatte noch einmal schöne, warme Sonne zu bieten. Leider war es nicht mehr ganz so klar. Wir sind direkt vom Hotel Centrale aus die lange Asphaltauffahrt der Strada Monte Baldo ungefähr bis Prati di Nago (1400m) gefahren. Geplant war eigentlich der Downhill auf einem anspruchsvollen Traumtrail, an der Altissimo-Flanke über den Brombeerberg Dosso dei Roveri, nach Navene. Aber wir haben den Einstieg nicht gleich gefunden und sind dann, nach ausgiebigem Genuß des Lago-Panoramas mit den verschneiten Brenta-Gipfeln, die 16km auf der Asphaltstrasse im Highspeed zurückgeflogen, um in Torbole noch einige Cappuccinos zu inhalieren. Den Schlußpunkt setzten wir mit ein paar technischen Spielereien am Seeufer, die Jörg mit seiner Digital-Ixus festhielt.

Das war´s. Alle Touren, mit teilweise relativ schwierigen Abfahrten, konnten wir ohne größere Stürze oder technische Defekte überstehen. Den einzigen nennenswerten Abgang machte ich, als der Felsen zerbrach, auf den ich mich für ein Foto gestellt hatte. Am Freitag ging es dann, nachdem alle Einkäufe in Riva und Malcesine erledigt waren, mit voll gepacktem Sharan wieder in Richtung Brenner und nach Hause. Aber im nächsten Jahr werden wir bestimmt wieder am Lago sein und die traumhafte Atmosphäre geniessen… Bis dann PTZ P.S. wir sind insgesamt ca. 5500HM gefahren. Jörg und Stefan dürften durch die Tremalzo-Runde etwa 1000HM mehr gemacht haben.


2 Kommentare

ptz

ptz · 16. Juli 2008 um 22:04

bin mir jetzt gar nicht sicher, ob der Brione im Herbst 2001 noch offen war oder ob wir damals schon illegal auf dem Panoramatrail unterwegs waren ..

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