Dienstag 12. Juli 2022 “Aufstieg zur Fluhseehütte

Ein riesiges, über 4000 km breit ausgedehntes Hochdruckgebiet, begleitete mich mit strahlendem Sonnenschein von BaWü bis ins Saanenland. Am Thunersee verließ ich die Autobahn, das kleine Strässchen schlängelte sich und die Dörfchen reihten sich an der idyllischen Simme entlang bis zum Talschluss an der Lenk. Der mächtige Felsenklotz des Wildstrubel stellte sich unüberwindbar in den Weg und markierte das Ende aller Strassen.

Ich parkierte mein Auto an der Talstation der Betelbergbahn und organisierte den Standplatz über die Nacht. Nachdem ich meine Lieben daheim über die erfolgreiche Zielankunft informiert hatte, rollte ich an der Simme entlang, zunächst ganz entspannt los.

Die Simme flussaufwärts bis zum Talschluss. Der Gipfel des Wildstrubel hüllte sich in Wolken.

Die rauschenden Simmefälle hörte ich schon von weitem. Bis zu dem gleichnamigen Restaurant gab es keine nennenswerten Anstiege. Trotzdem flog mein Puls vor Aufregung endlich hier zu sein und die lange im Kopfkino geplante Tour in die Tat umsetzen zu können.

Es war laut bei den Simmefällen.

Die Wassermassen schossen tosend die Simmefälle runter. Einen Fussbreit daneben arbeitete ich mich auf dem sackesteilen Weglein rauf zum Rezliberg. An Fahren war nicht mehr zu denken. Bei einem entgegenkommenden Wanderer, fiel mir das SGE Logo auf seinem T-Shirt auf. Für einen kurzen Plausch über die zuletzt so erfolgreiche Eintracht, musste ich den Puls runterbekommen und bekam zuerst kaum ein Wort raus.

Flachstück nach dem ersten steilen Anstieg bei Sibbe Brünne, die senkrechte Wand des Flueschafbergs vor Augen.

Im sattgrünen Hochtal “Sibe Brunne” konnte ich sogar wieder ein paar Meter fahren. Das Flachstück war nur kurz. Direkt vor mir lag die nächste Steilstufe, die senkrechte Felsenwand des Flueschafbergs. Da kam mir das Restaurant “Siebenbrunnen” gerade recht für eine stärkende Lauchsuppe!

Durchatmen bei leckerer Suppe im Restaurant Siebebrunnen.

Das erste Drittel des Tagesanstiegs war damit geschafft. Mit frischer Energie im Tank schwang ich mein Rad auf den Rücken und stiefelte los. In kleinen Schritten stieg ich auf dem Pfad langsam nach oben und wurde dabei von Schafen beobachtet, die sich in dem steilen Gelände sehr viel eleganter bewegten wie unser eins.

Die Einheimischen am Flueschafberg hatten mich immer im Blick.

Der Pfad wurde schwieriger und ich musste ein Stück Klettern! Mit einer Hand an der Stahlseilsicherungen, versuchte ich das Rad auf dem Rücken zu balancieren. Ruhig und konzentriert bleiben und nicht abrutschen, was an dieser Stelle gar nicht gut ausgegangen wäre. Ich versuchte ruhig und konzentriert weiter zu kommen und war froh, dass ich für die Abfahrt einen anderen Weg geplant hatte, der vielleicht dann auch fahrbar ist.

Rundherum gab es viel zu gucken, was immer wieder zu kleinen Pausen einlud. Es kamen zwei Wanderer vorbei, die deutlich schneller vorwärts kamen. Und sie hatten das gleiche Ziel wie ich für den Abend. Na dann, bis später auf der Hütte! Ich blieb bei meinem gemächlichen Tempo und versuchte mich möglichst sicher nach oben zu arbeiten.

Harter Aufstieg hoch über dem Simmental.

Sehr viele Schweißtropfen später hatte ich bei etwa 2000m die Baumgrenze und mein Tagesziel erreicht. Beim Blick zurück lag mir das Simmental in seiner ganzen Pracht zu Füssen und leuchtete herrlich im Licht der Nachmittagssonne.

Nur das allerletzte Stück zur Hütte war wieder fahrbar. Glasklares Wasser gurgelte aus dem Flueseeli.
Ankunft an der Hütte. Mein Ziel für heute geschafft!

Ich betrat jetzt eine herrliche Naturbühne mitten in einem Flecken Natur den man so nicht alle Tage sieht! Der glasklare Wasser gurgelte leise aus dem ruhigen Flueseeli, alles umrahmt von einer orangerot, leuchtenden Felswand, eingebettet in bunte Blumenwiesen. Ich balancierte auf dem Rad über den Überlauf und staunte, wie sich nur ein paar Meter weiter ein Wasserfall tosend ins Tal hinunter stürzte. Und in dieser Szenerie, etwas versteckt, tauchte meine Unterkunft auf: die kleine Fluhseehütte.

Ein magischer Ort!

Die Hütte war nicht bewirtschaftet. Sie bot nur die einfache Schlafmöglichkeit. Für die Morgentoilette gab es ein Brunnen mit eiskaltem Quellwasser.

Unsere einfache Unterkunft für die Nacht.

An diesem Nachmittag waren wir zu fünft hier oben. Alle kosteten das herrliche Abendlicht für kleine Rundgänge aus. Ich stieg auf’s nahegelegene Flueseehöri und konnte von hier den Truebbachfall sehen, über den das Schmelzwasser aus dem Plaine Morte Gletscher zu Tal rauschte. Und ich beobachtete einen hartgesottenen, der es sich nicht nehmen lies im Flueseeli eine Runde zu schwimmen – das wäre nichts für mich.
Später erfuhr ich von einem der Wandersleute, der hier aus der Lenk stammte, dass der Rezligletscherbach in diesem Sommer so viel Schmelzwasser führt, dass Wege die dem Bachlauf gefährlich nahe kommen, ab mittags aus Sicherheitsgründen gesperrt sind. Sollten die Gletschermühlen brechen, würde das Sturzwasser unaufhaltsam alles mitreisen. Gut zu wissen für Morgen!

Als es draußen dunkel und kalt geworden war, saßen wir alle zusammen in der Hütte um den kleinen Holztisch und futterten den mitgebrachten Proviant auf. Die zwei Einheimischen erzählten dabei spannende Geschichten aus der Lenk und dem nahen Wallis. Ich hörte zum ersten Mal von der Sportart “Schwingen”, eine Art von schweizerischem Wrestling. Und ich lernte, daß vor langer Zeit die damals verfeindeten Waliser über den Rawilpass kamen, um den Lenkern heimlich das Vieh zu klauen und als es wieder zurückgeholt wurde, kam es zum Kampf bei dem vor allem die Lenker Frauen die bösen Walliser erfolgreich wieder vertrieben. Dafür ist im Lenker Gemeindewappen als ewige Erinnerung an diese sogenannte “Wyberschlacht” ein Schwert abgebildet.
Angenehm müde und in großer Vorfreude auf den morgigen Tag gingen wir alle zeitig schlafen.


Mittwoch 13. Juli 2022 “Vom Wildstrubel über den Tierbergsattel zur Iffigenalp

Am nächsten Morgen gab es einen Kaltstart! Es war noch keine 6 Uhr und alle anderen waren schon weg. Ich tauchte meinen müden Kopf in das eisige Wasser am Brunnen und bestaunte wie die ersten Sonnenstrahlen über die höchsten Bergspitzen kitzelten. Das Wetter passte so wunderbar!

Dann ging ich los. Wieder schiebend und tragend erreichte ich schon nach wenigen Minuten die erste Schlüsselstelle. Das Bike in der rechten Hand, mit der linken Hand am Stahlseil, kletterte ich um eine Felsenkuppe hart am Abgrund entlang. Und am Abzweig zum Rezligletscherseeli, mit dem mittags vermeintlich kritischen Gletscherbach-Übergang, kam gleich die nächste Kletterstelle.

Am Abzweig. Mein Weg führte steil hoch über die markierte Felskante.

Das liebliche Grün verschwand schnell und es blieb nur noch nackter Fels, aus dem sich farbenfrohe Blümchen der Sonne entgegen streckten.

Meine Hoffnung auf einen gut machbaren Aufstieg wurden mehr und mehr zunichte gemacht. Aber mein Kopf wollte es nicht so wirklich wahr haben, noch nicht.. Ich freute mich wie Bolle ganz oben auf dem Gipfel zu stehen und anschliessend mit Blick auf den Plaine Morte Gletscher den Schotterhang abzusurfen. Das hielt meine Motivation noch eine Weile lang am Leben.

Der Weg durch die Steinwüste dem Gipfel entgegen

Der Rand des Plaine Morte Gletschers war bereits zu sehen. Das gab mir einen Schub und ich setzte weiter langsam einen Schritt vor den nächsten nach oben. Die Sonne brauchte eine Weile über den mächtigen Gipfel des Wildstrubel. Als sie das geschafft hatte, verschwand die morgendliche Kühle und es gab keinen Schatten mehr. Das machte die Sache nicht einfacher.

Etwa bei einer Höhe um die 2600m verlor sich der Pfad im Steinmeer. Ich legte mein Rad kurz ab und suchte eine Weile im unwegsamen Gelände nach dem Weg: kein rot/weiß, keine Steinmännli oder sonst eine Markierung war zu entdecken. Ich ließ mich auf einem größeren Felsen nieder und begann zu grübeln. Erinnerungen an eine lange zurückliegende Tour gingen mir durch den Kopf. Vor 8 Jahren bin ich mit meinem Bikekumpel “Mac80” ganz in der Nähe aus dem Rhonetal zur “Wildstrubelhütte” aufgestiegen. Die markante Wetterstation über dem Gipfel des Pointe de la Plaine Morte konnte ich auf der gegenüberliegenden Bergseite entdecken. Schon damals sind wir an dem steilen Gelände fast verzweifelt und erst nach Einbruch der Dunkelheit an die Hütte gekommen.

Auch heute wäre ich gerne weiter gekommen. Aber mit der Zeit kam ich mit klarem Kopf zu dem Entschluss, dass es keinen Sinn machte. Auf einmal bestimmten ganz andere Gedanken mein Handeln. Der Gipfel erschien mir heute unerreichbar, obwohl es “nur” noch 600 Höhenmeter bis dahin waren. Das grobfelsige, unwegsame Gelände versprach für die Abfahrt kaum Flow und wenig Spaß, was mir die Entscheidung etwas vereinfachte. Schweren Herzens drehte ich schließlich um und rutschte langsam durch den sacksteilen Schwimmschotter. Immer wieder brach das Vorderrad aus und ich musste mit den Füssen runter. Die verblocktesten Passagen musste ich allesamt umtragen.

Kurzer Flow über den Schwimmschotter. Im Hintergrund über meinem Helm der Pointe de la Plaine Morte und eine Ecke des riesigen Plaine Morte Gletschers.

Während ich mich mit einem entgegenkommenden Wanderer über die Sinnhaftigkeit meiner Tour unterhielt, tauchte plötzlich ein anderer Radler auf. Der erste und einzige Biker für den Rest des Tages. Er kämpfte sich mit raumgreifenden Schritten zügig den steilen Berg hinauf. Der war deutlich fitter als ich, aber auch einiger Jährchen jünger. Und doch packte mich kurz der Ehrgeiz und ich dachte daran es nochmal zu probieren. Aber das machte einfach keinen Sinn! Ich verabschiedete mich und stieg wieder in die Schotterrutsche ein.

Die Aussicht über das Simmental liess keine Wünsche offen!

Einige Steilstufen später am Abzweig begann der Aufstieg zum Rezligletscherseeli. Das war nochmal so ein Brett! Über grobe Felsstufen ging es sackesteil nach oben. Schließlich überquerte ich den Gletscherbach auf der schmalen Eisenbrücke. Das Wasser tobte nicht mal einen Meter unter mir durch den engen Kanal. Die Gicht war eisig kalt. Die glattgeschliffenen Felsen luden zum Spielen ein. Ich hielt mich nur kurz auf, dachte immer wieder an brechende Gletschermühlen, und folgte weiter dem Bergpfad Richtung Tierbergsattel.

An der Eisenbrücke über den Gletscherbach.

Die Sonne brannte erbarmungslos. Zwischen einigen Altschneefeldern durchquerte ich leuchtend-bunte Blumenwiesen. Die Landschaft war hier sehr viel lieblicher und ich genoss die Farbenpracht. Immer wieder begegnete ich Wanderern, die sich erkundigten, ob der Weg über die kleine Brücke frei wäre. Und ich fragte zurück, ob der Pfad nach dem Sattel fahrbar sei und erhielt ganz unterschiedliche Antworten.

Als ich endlich den Tierbergsattel erreichte, blickte ich fassungslos auf die andere Seite. Die Aussicht hinunter zu den Rawilseeleni war fein, aber der Hang fiel steil ab und sah kaum fahrbar aus. So hatte ich mir das heute nicht vorgestellt, den ganzen Tag das Rad auf den Schultern..

Blick zurück..
Blick nach vorn: Vom Tierbergsattel zu den Rawilseeleni Seen am Rawilpass
Blick zurück: Über den Tierbergsattel bin ich rübergekommen

Auf Höhe der Seen wählte ich gleich den ersten Abzweig zum Stiereläger. Zum Rawilpass wären es wieder einige Meter bergauf. Dafür konnte ich mich heute nicht mehr begeistern, wäre aber wohl die bessere Wahl gewesen. Nicht nur einmal fragte ich mich warum ich heute überhaupt das Bike dabei hatte. Das sperrige Gepäckstück kam bisher leider kaum zum Einsatz. Aber zum Glück sollte jetzt endlich der Lohn für die harte Arbeit kommen.

Endlich ein Trailbijou, Lohn für die Mühen des Tages!

Über Blattihubel und Geissräbel neigte sich das Pfädlein in wunderbaren Kurven und Kehren nach unten bis zur Iffigenalp. So richtig geniessen konnte ich den technisch anspruchsvollen Trail leider nicht. Aber dafür hatte sich die Schlepperei allemal gelohnt.

Auf der Iffigenalp war eine längere Pause angesagt. Vor dem Biergarten war ein uriger Bauernhof und ich konnte beim Viehtrieb zuschauen. Ich kam ins Gespräch mit zwei Walisern, die an dem Tag von Crans Montana über den Rawilpass bis hierher gewandert sind und am nächsten Tag das Gleiche zurück machen wollten. Ich erzählte von meiner Tour und erntete nur bewunderndes Kopfschütteln.

Die wunderschön gelegene Iffigenalp im warmen Abendlicht.

Lange noch in Gedanken schmunzelnd rollte ich auf der Fahrstrasse zurück in die Lenk. Ich war so platt, dass ich den Wanderweg rechts liegen ließ. Nur am Iffigfall stoppte ich kurz die rasante Strassenabfahrt. Zurück am Auto fuhr ich zum Hotel und checkte ein. Am Abend spazierte ich durch das Dörfchen Lenk, wo gerade ein Jazzfestival stattfand. Das ist nicht meine Musik, gab aber eine nette Atmosphäre. Der Ort war klein und hatte ansonsten nicht allzu viel zu bieten. Nach dem Rundgang verweilte ich noch vor dem Hotel auf einer Bank und nutzte das WLAN für die Kommunikation nach Hause. Dann war die wohl verdiente Nachtruhe angesagt.


Donnerstag 14. Juli 2022
Wildhornhütte und Iffigensee

Nach dem “Wandertag” gestern hoffte ich heute auf viel mehr Zeit im Sattel. Die ersten Höhenmeter sparte ich mit der Bergbahn. Zwischen Leiterli und Stübleni war eine Crew Trailbauer unterwegs, die den ohnehin schon schönen Pfad noch schöner machen wollten.

Aufgehübschter Trail zwischen Leiterli und Stüleni

Die hätte ich am liebsten direkt rüber zum Wildstrubel geschickt. Durch bunte Blumenwiesen ging es im Auf und Ab meist gut fahrbar voran.

Am Tungelpass hatte ich die erste Begegnung für heute mit Wanderern. Sie warnten mich vor dem “Hängstesprung”, der bereits in Sichtweite war und empfahlen dringend umzukehren.

Links oben in der Felswand ist der schmale Steig “Hängstesprung” gut zu erkennen..

Aber ganz so schlimm war es dann gar nicht und nach den vielen Kletterstellen gestern sowieso nicht. Die Stufe war in der Tat knifflig, aber mit Hilfe der angebrachten Kette, kam ich gut drüber. Kein Vergleich zu der Tortur gestern. Danach stieg der Pfad im Zickzack steil an und ich musste das Rad für eine Weile schultern. Nach einer halben Stunde war ich schon oben und auf der nächsten Aussichtsbühne.

Phänomenale Aussicht vom Kamm, unten der Iffigsee, rechts zweigt mein Trail in den Schotterhng.

Der Iffigsee glitzerte unter mir in der Sonne, dahinter das Massiv des Wildstrubel und die schöne Abfahrt von Gestern konnte alles mit den Augen nochmal abgefahren werden. Was für ein Anblick! Irgendwann musste ich weiter zur Wildhornhütte. Wieder wählte ich den verlockenden, ersten Abzweig und auch diesmal hätte es die andere, bessere Alternative gegeben. Im wilden Auf und Ab zog der schmale Pfad meist unfahrbar am Steilhang entlang. Nach einer Weile hatte ich die Hütte im Blick.

Die Wildhornhütte in Sicht

Es waren nur wenige Meter Luftlinie, aber eine eklige Kletterei. Ich war heilfroh, als ich die Hüttenterasse erreicht hatte. Der Wirt schloss mich sofort ins Herz, vielleicht sah ich lediert aus und er hatte einfach nur Mitleid. Freudig schwärmte er von den herrlichen Steinmurren am Schnidejoch, die ich unbedingt mit dem Bike erkunden müsste.

Ich brauchte eine Pause und bestellte mir erstmal eine Minestrone und studierte beim Essen die Höhenlinien auf der Karte. Nachdem ich eine Weile gesessen hatte begann plötzlich mein Fussgelenk zu schmerzen. Der Druck im Schuh stieg schlagartig an und der Knöchel wurde dick. Irgendwo auf dem verblockten Pfad zwischen Hengstesprung und Wildhornhütte musste ich mir den Fuss unbemerkt vertreten haben. Die Laune war damit leicht getrübt. Zum Glück gab es hier überall kaltes Wasser. Die eisige Temperatur des Gletscherwassers zwang die Schwellung in die Schranken und es ging für mich erstmal weiter.

Kurzen Ausflug hinter die Hütte

Der Pfad unterhalb der Hütte hatte was zu bieten: zuerst über verblockte Felsstufen, dann ein herrlicher Rutsch durch ein Meer aus kleinen Steinen, was in einen kurvigen Erdpfad mündete, der sich ewig durch grasige Blumenwiesen schlängelte. Der Flow hatte mich voll erfasst!

Plötzlich tauchte unter mir der Iffigsee wieder auf. Ich nutzte einen flach geformten Felsen als Sessel und genoss über eine Stunde lang die Stille.

Am Iffigsee

Erstaunlicherweise gab es ausser mir keine Menschenseele hier an diesem herrlichen Ort. Der Wind drehte und das Glockengeleut einiger am Seeufer grasender Kühe holte mich aus meinem Tagtraum. Ich rollte schliesslich wieder los. Immer wieder blieb ich kurz stehen, um den See aus der neuen Perspektive anzuschauen. Herrlich!

Aber der Trail wurde jetzt giftiger. Viele große Steine erzwangen eine gute Linienwahl. Enge Spitzkehren und wurzlige Stufen forderten volle Konzentration. Am Ende des Trails lud die urige Groppialm ein. Der Bauer war gerade beim Melken. Bunte Schilder lenkten den Blick auf Käseverkauf und allerlei Leckereien. Da konnte ich nicht widerstehen. Ich wurde direkt in die Käsekammer geführt. Da reiften die großen Laiber in den Regalen reiften und ich durfte Alpkäse probieren und erwarb ein großes Stück.

Groppialm

Vor dem Schuppen stand eine lässige Trialmaschine für die ganz grobe Gangart. Der Bauer schwärmte von dem Trail zum Iffigsee am besten bei Nässe. Das erklärte warum der Pfad überseht war von kopfgroßen Steinen. Vielleicht kommt ja irgendwann hier die Trailcrew vom Leiterli zum Aufräumen vorbei. Einige Meter tiefer erreichte ich die Iffigenalp und kehrte erneut in dem gemütlichen Biergarten ein. Nachdem die Speicher wieder aufgefüllt waren gab es noch ein echtes Zuckerstückchen obendrauf..

Der Iffigfall ist gigantisch!

Heute liess ich den Trail nicht liegen und folgte dem Pfädchen am Iffigbach entlang bis in den Talboden.

Trailpassage mit dem Iffigfall im Hintergrund

An der Lichtung Teufebode endete die letzte Abfahrt und der Schwung reichte fast noch bis in den Dorfkern von Lenk. Auf Wiedersehen und bis zum nächsten Besuch an der Lenk!

Touren Statistik:
Aufstieg zur Fluhseehütte: 10.82km, 2:48h, 817hm/29tm, 1994m hmax.
Vom Wildstrubel über den Tierbergsattel zur Iffigenalp: 23.33km, 6:50h, 1037hm/1672tm, 2608m hmax.
Wildhornhütte und Iffigensee: 25.62km, 4:57h, 634hm/1378tm, 2332m hmax.


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